Unternehmen
ritterwerk mit Bauhaus-Tradition
ritterwerk ist mit seinem über 100 Jahre langem Bestehen auch ein Zeitgenosse des Bauhaus (1919-1933). Das Bauhaus war die bedeutsamste Design-Schule und Werkstatt des 20. Jahrhunderts.
Walter Gropius (1883-1969), Architekt und Gründervater des Bauhaus, ist das Sprachrohr einer jungen Generation, die enttäuscht ist von der gescheiterten Politik und der Kultur ihrer Väter. Sie wandte sich radikal von deren Idealen, Lebensformen und Stil ab. Diese Aufbruchsstimmung suchte nach Ausdruck in reduzierten Formen, die der Funktion entsprachen, in nüchternen, klaren Räumen und Gegenständen und im Bemühen um ein neues, unvoreingenommenes Miteinander.
Die Form folgt der Funktion
Walter Gropius formulierte Mitte der 20er Jahre das Anliegen des Bauhaus, „die Behausung“ zeitgemäß zu gestalten, vom Hausgerät bis zum fertigen Wohnhaus. Das Know-how der unterschiedlichen Wissens- und Schaffensbereiche sollte sich gegenseitig durchdringen, um nützliche und zeitgemäße Produkte hervorzubringen. In mehr oder weniger radikaler Weise ordneten die Meister des Bauhaus Form und Farbe der Funktionalität und Materialgerechtigkeit unter, nach dem Motto „form follows function“ (Form folgt Funktion). Form gemäß Funktion, das bestätigt auch das „Haus am Horn“ in Weimar. Besonders die Küchen sind funktional und modern. Sie zeigen klare Linien und praktische Aufteilung, besitzen viel Arbeitsfläche und staubsicheren Stauraum in Schubladen und Einbauschränken. Für die damalige Zeit stellen sie eine Revolution dar. Das Konzept Einbauküche löst die ehemals separaten Elemente wie die ausladende Kochstelle, die offenen und staubfangenden Regale mit Küchen-Utensilien ab. Sie integriert diese Einzelteile in ein zeitgemäßes und funktionales Ensemble.
Bedingungen der Zeit
Design ist immer eingebunden in die sozio-kulturellen, ökonomischen und technischen Bedingungen seiner Zeit. Umso interessanter ist es, dass die Bauhaus-Avantgarde mit ihren Visionen in den folgenden Jahrzehnten weiterleben konnte und bis heute Bedeutung hat. Und das trotz der Vielfältigkeit der Bauhaus-Ideen und -Produkte, die in diesen 14 Jahren entwickelt wurden, getragen von einer nicht minder vielgestaltigen Gruppe von Lren. Angesichts dieser Vielschichtigkeit ist es gar nicht möglich, von dem typischen Bauhaus-Stil zu sprechen. Doch was ist es, das bis heute Fortsetzung findet? Wo ist dieser rote Faden des Bauhaus, der sich hindurch zieht und auch bei ritterwerk weiterlebt?
Unser Engagement
Das Engagement von ritterwerk gilt der Perfektion von Funktion und Material im Sinne hoch qualitativer Produkte. ritterwerk setzt auf Langlebigkeit statt Wegwerfprodukte. In der eigenen Werkstatt in Gröbenzell bei München können bis heute die Kunden den Service nutzen, ihre Geräte auch noch nach Jahrzehnten reparieren zu lassen und Ersatzteile zu erhalten.
In Zukunft sollen weitere Produkte folgen, die einerseits in der Bauhaus-Tradition stehen und andererseits den Gegebenheiten des Marktes und der technischen Möglichkeiten Rechnung tragen, eine Symbiose von Zeitgeist und Elementen des Bauhaus-Designs.
ritterwerk Produkte mit Bauhaus-Tradition
Die Firma ritterwerk existierte bereits, als das Bauhaus seine Arbeit aufnahm. Seit den 30er Jahren produzierte sie Schneidemaschinen. Diese wurden von 1967 bis 2005 unter der Regie des Designers Karl Dittert (*1915) gestaltet, der in direkter Tradition des Bauhaus steht. Karl Dittert ist ein Schüler von Hans Warnecke (1900-1988). Dieser war gemeinsam mit Walter Gropius Mitglied des Werkbundes. Walter Gropius als Kopf des Bauhaus übte im Werkbund während der 20er Jahre dominanten Einfluss aus. Hans Warnecke pflegte nicht nur regen Austausch mit verschiedenen Bauhaus-Pionieren, sondern übernahm auch erklärtermaßen Teile ihrer Ideen für seine Arbeit und Lehre. Die von Karl Dittert gestalteten ritterwerk Geräte tragen ein Design, das der Funktionalität und Materialgerechtigkeit folgt. Mit den Einbaugeräten zielt ritterwerk auf Optimierung der praktischen Kücheneinrichtung ganz im Sinne des Bauhaus.
Die ritterwerk Geräte gehören in die Küche und sind „… in der Küche zu Hause“. Andererseits steigern sie die Qualität dieses Zuhauses, so dass der Mensch dort auch im übertragenen Sinne „zu Hause ist“. Louis Sullivan (1856-1924), ein bekannter amerikanischer Architekt und Zeitgenosse des frühen Bauhaus, formulierte die Verbindung von Mensch und dessen „Behausung“ geradezu philosophisch: „So wie du bist, sind deine Gebäude“. Er war es auch, der den Ausspruch tat: „form follows function“ und damit den Bauhaus-Pionieren ein prägnantes Motto lieferte.
ritterwerk trägt als Kind der Zeit das Bauhaus-Gen in sich. Als der Elektrische Allesschneider contura3 2008 gebaut wird, setzt er bei aller Funktionalität neue Design Maßstäbe. Mit einer minimalistischen Verwendung des Materials und Betonung der geometrischen Formen Rechteck, Dreieck und Kreis erreicht die Maschine eine neue Leichtigkeit und erinnert an die Formen in den Bildern Wassily Kandinskys.
2010 folgt der wohl schmalste Toaster der Welt, ein Designstück, das als Standtoaster die Küche aus der rein funktionalen Kochnische in die Großzügigkeit der heutigen Wohnküche führt. Letztendlich hat auch hier die Notwendigkeit, den Toaster als Einbaugerät in einer Schublade anzubieten, die Maße des Toasters diktiert. „Form follows function“ und diese Form ist schmal und flach und gewinnt durch die spiegelnde Oberfläche aus Glas oder Aluminium Leichtigkeit und Unaufdringlichkeit. Puristisch, funktional, zeitlos und ästhetisch.
Der Wasserkocher tritt in diese Fußstapfen, sowohl was die Namensgebung betrifft als auch die Merkmale der Lifestyle Produkte von ritterwerk, made in Germany. In Form und Farbwahl bleibt er der reduzierten, puristischen, klaren und zeitlosen Bauhaus-Optik treu.
Auch die Kaffeemaschine folgt den gleichen Prinzipien. Reduktion auf das Wesentliche, hochwertiger Materialeinsatz und Produktion in Deutschland. Die Zubereitung von Kaffee ist dank des modernen und dabei zeitlosen Designs der Filterkaffeemaschine ein Genuss für alle Sinne.
2019 hält ein weiteres Gerät im ritter-Sortiment Einzug: der kabellose, akkubetriebene Stabmixer. Dank dieser Features gewährleistet er absolute Freiheit beim Kochen und sein Lithium-Ionen-Akku kann ohne Weiteres ausgetauscht werden – der Nachhaltigkeitsgedanke bleibt somit uneingeschränkt gewahrt. Seine Innovationsfähigkeit stellt ritterwerk damit abermals unter Beweis. Der edle Küchenhelfer verfügt über allerhöchste Materialqualität, praktisches Zubehör und wird nicht zuletzt aufgrund seines schlichten Designs und seiner hohen Funktionalität auch Bauhaus-Ansprüchen gerecht.
Zum 115-jährigen Bestehen des traditionsreichen Hausgeräteherstellers kam ein weiterer Küchenhelfer auf den Markt, der perfekt in die Riege der bisherigen Allesschneider passt: Mit ihm schließt sich nämlich nicht nur aufgrund des besonders ansprechenden Designs und der angenehmen Haptik der Kreis hinsichtlich der Bauhaus-Prinzipien, sondern auch in puncto Nachhaltigkeit.
UNTERNEHMEN
Designer Martin Dettinger
Im Interview Designer M. Dettinger mit B. Schüller
Gröbenzell, Firma ritterwerk GmbH, 04.07.2014
Martin Dettinger, Produkt Designer, ist seit 2010 für die ritterwerk GmbH tätig. Der Wasserkocher fontana5 steht explizit in der Bauhaus-Tradition der Firma und erlangte die international anerkannte Auszeichnung Red Dot Award. Daneben entstand unter Dettingers Federführung der klappbare Allesschneider icaro7.
Platzsparend, solide und formschön tritt auch dieses Standgerät in die Fußstapfen der Bauhaus-Tradition und findet großen Anklang auf dem Markt.
Martin Dettinger über die hohe Kunst des „fassbar“ Einfachen und sein Credo der Langlebigkeit.
Sie betiteln den Wasserkocher mit ihrer interessanten Version der Steigerung von gut, nämlich als: „gut, besser, einfach.“ Ist dies Ihre Philosophie: das Beste ist das Einfache?
Das Einfache ist oft das Schwierigere. Am Ende ist es das Beste, wenn das Produkt als Teil seines Umfelds einfach bleibt.
Wie kamen Sie zum Industriedesign? War das von Anfang an Ihr Steckenpferd?
Zunächst wollte ich Ingenieur werden und Maschinenbau studieren. Dann merkte ich, dass mich das greifbare Ergebnis mehr interessierte und ich etwas (an-)fassbares herstellen wollte. Design ist ein Zwischenraum zwischen künstlerischer Arbeit und technischen Notwendigkeiten. Es war die damit verbundene Vielseitigkeit, die mich von Anfang an reizte.
Gab/gibt es einen „Stern“ am Designhimmel, der Ihr Vorbild war/ist oder eine bestimmte Ausrichtung / Schule?
[Die Antwort kommt schnell] Richard Sapper – 1932 in München geboren, lebt und arbeitet seit 1958 in Mailand. Sehr erfolgreich und mit diversen Preisen geehrt. Seine Arbeit ist technisch orientiert und er versteht es dabei doch, immer einen Schuss Ironie in seine Produkte zu bringen, zum Beispiel die roten Druckknöpfe an seiner weltbekannten „Tizio“ Leuchte, welche die Funktion des Gelenks übernehmen.
Eine Designschule, welche mich besonders fasziniert, ist die Hochschule für Gestaltung Ulm, gegründet 1953 von Inge Aicher-Scholl, Otl Aicher, Max Bill und anderen. Die HfG Ulm brach mit den traditionellen Ausbildungswegen.
Es wurden Elemente des Bauhauses aufgegriffen und fortgeführt und - das war der große Unterschied - ein entscheidender Schritt in Richtung der Industrie gemacht.
Die Dozenten der Ulmer Schule entwickelten bahnbrechende industrielle Konzepte. Hans Gugelot, Direktor der Ulmer Schule, leitete den Studiengang Industriedesign und arbeitete direkt mit der Firma Braun Elektrogeräte zusammen. Gugelot prägte wie kein anderer den Begriff Systemdesign.
ritterwerk in Bauhaus-Tradition - Wie ist Ihre persönliche Verbindung zur Bauhaus-Tradition?
Meine Großmutter selbst studierte an der Großherzoglichen Kunstgewerbeschule Weimar „Ornamentales Pinselzeichnen“. Ich allerdings bekam dann als kleiner Junge damit später die Gelegenheit, mit ihr zeichnen zu dürfen.
Im Verlauf der Entwicklung des Bauhaus wich das Ornamentale dem Funktionellen. Parallel dazu verlief im Bereich Malerei der Wandel vom Gegenständlichen zum Abstrakten, das heißt der Weg der Kunst am Bauhaus vom Gegenständlichen zur Abstraktion führte beim Objekt zur Abkehr vom dekorativem Ornament als Gestaltungsmittel hin zur reinen Farbe und Form. Jedoch erst später erfolgte die explizite Ausrichtung des modernen Produktdesigns auf Ergonomie und Funktion.
Sehen Sie in der Welt des aktuellen Designs einen deutlichen Bauhaus-Trend?
Nein, vielmehr einen deutlichen Trend zur Reduktion, zum Beispiel wird die Physis technischer Geräte immer kleiner. Jedoch besteht heutzutage das Eine neben dem Anderen. Bei Küchen beispielsweise gibt es neben der Tendenz zur aufgeräumten, geschlossenen Form wieder einen Trend zu offenen Lösungen, einer, die den Menschen auffordert: Komm koch mit mir!
Worin besteht für Sie ein gewinnbringender Brückenschlag zwischen Tradition und heute und ist für Sie und Ihre Arbeit die Verbindung zur Tradition bedeutsam?
Meine Zielsetzung ist die Langlebigkeit, auch optisch, eben nicht kurzfristigen Trends hinterherzulaufen. Das ist für mich eine Tradition, der ich mich verbunden fühle.
Ein schönes Beispiel für Tradition im Sinne von Langlebigkeit ist ein alter Bauernhof. Er steht für eine traditionelle Lebensweise und doch folgen seine Ausstattung und die Geräte bis ins Detail der Funktion. Selbst ornamentale Details am Dachstuhl dienen eher dem Wetterschutz, sind von der Funktion bestimmt und existieren nicht um der reinen Verzierung willen.
Auf Ihrer Website zitieren Sie Red Adair, nicht Designer, sondern prominentester Feuerwehrmann aller Zeiten: „If you think it`s expensive to hire a professional to do the job, wait until you hire an amateur.“ (Wenn Sie glauben, es sei teuer, einen Professionellen die Arbeit tun zu lassen, warten Sie, bis Sie einen Amateur angestellt haben.) Ist das Ihr Credo: Qualität hat seinen Preis? - zum Beispiel „Made in Germany“ - liegt hier eine direkte Verbindung zur Unternehmensstrategie von ritterwerk?
[lacht] Ja, Red Adair war Profi, ein Spezialist, der bei lebensgefährlichen Löschaktionen professionell vorging. Nur so hatte er eine Chance, seinen Job gut zu erledigen, er hantierte ja mit Feuer und Sprengstoff!
Das von mir hier aufgegriffene „Professionelle“ zielt auf die Zusammenarbeit mit einem Designer. Ich spreche die Problematik des Designers bezüglich seiner Auftraggeber an.
Leider werden heute aus Kostengründen Billigangebote der hochwertigen Arbeit eines professionellen Designers am Ende vorgezogen. Dann mangelt es tatsächlich an Langlebigkeit, nämlich in der Beziehung zwischen Designer und Auftraggeber. Durch eine langlebige Partnerschaft können sich die gemeinsamen Projekte in einem kontinuierlichen Prozess und auf der Grundlage von Vertrauen entwickeln.
[nach kurzer Pause] Im Übrigen aber wechseln die Zitate auf meiner Website von Zeit zu Zeit.
Sie überschreiben Ihr Design mit dem Begriff KONSTRUKTIV im doppelten Sinne, ordnend und zielführend. Ist es Ihre konstruktive Arbeit, die den Wasserkocher so optimal „einfach“ macht?
Wie sieht das konkret aus? Können Sie es uns beispielhaft an fontana5 erklären? Wie verbinden sich technische Notwendigkeiten und Design?
Um anzuschließen an die gerade erwähnte Langlebigkeit der Beziehung zwischen Designer und Auftraggeber, möchte ich zunächst auf den zweiten Aspekt von konstruktiv, das Zielführende eingehen. Die Zusammenarbeit zwischen Designer und Auftraggeber im Prozess der Entwicklung muss konstruktiv sein. Dann führt sie zum gewünschten Ziel.
Der ordnende Aspekt von konstruktiv dagegen bedeutet, bei der Entstehung eines Produktes, seine Funktionsbereiche systematisch aufzuschlüsseln.
Im Falle des Wasserkochers fontana5 beginnt es mit dem Befüllen des Kessels. [Er greift nach dem Gerät] Hierzu gehört beispielsweise das Öffnen des Deckels, unter anderem, dass er optimaler Weise 90° geöffnet werden kann. Und wie er geöffnet wird, welchen Öffnungshebel besitzt er und wie integriert dieser sich in den Deckel? In diesem Fall ist er bündig integriert und einfach und sicher zu bedienen.
Nach dem Befüllen? Wird der Kessel eingeschaltet! Es stellte sich die Frage, welche unterschiedlichen Temperaturbereiche wären sinnvoll (Tee, Kaffee, Kochen) und wie werden diese geregelt?
Beim Wasserkocher fontana5 wird die Wahl von vier Temperaturbereichen (70°, 80°, 95° und 100° Celsius) statt mit einer individuellen Regelung durch vier deutlich getrennte Knöpfe angeboten. Die Entscheidung für diese Lösung erfolgte im Sinne einer optimal einfachen Bedienung.
Anschließend geht es um die Handhabung beim Ausgießen des heißen Wassers. [Er macht die entsprechende Bewegung] Wie also sind Ausgießer und Griff gestaltet, damit ein optimales Ergebnis erzielt wird?
Sie sehen, wie unser Ziel bei der systematischen Aufstellung immer das Einfache ist.
Sie haben sich auf Ihrer Internetseite für ein Porträtfoto entschieden: man sieht Sie lächelnd, gut geerdet stehen, die Hände entspannt in den Taschen vor einem kühlen aber mediterranen Blau. Möchten Sie damit eine Aussage über Ihre Philosophie und Arbeit machen?
Dieses Foto ist relativ neu. Mir war das alte Porträt in schwarz weiß zu streng und unpersönlich und es passte nicht mehr zu den Veränderungen, die in meinem Arbeitsleben stattgefunden haben. Die Farbe des Hintergrundes allerdings war nicht von mir beabsichtigt.
Vielmehr hatte der Fotograf diesen Hintergrund vorgegeben und wir stimmten lediglich die Kleidung ein wenig darauf ab. Ich bin mit dem Fotografen befreundet und wir hatten gute Stimmung, aßen zusammen, bevor die Fotos gemacht wurden. [lacht] Zunächst hat er mir solche Lichterketten über den Kopf gelegt und es kamen sehr amüsante Bilder zustande.
Damit wurde die Stimmung entspannt und heiter. [Auf seinem Tablet zeigt er Kostproben] Letztendlich habe ich mich unter den vielen Fotos, die entstanden, für dieses entschieden, weil es einen sehr offenen Ausdruck besitzt. Das entspricht meinem Wunsch nach einer Beziehung voll Offenheit und Klarheit gegenüber meinem Auftraggeber.
Dass der markante Schatten Ihres Gesichts auf dem Foto an das holzschnittartige Logo des Bauhaus erinnert, ist also wohl ein Zufall und eine spitzfindige Interpretation?
Ja, das ist Zufall und nicht beabsichtigt.
Wie beurteilen Sie aktuelles deutsches Produktdesign im internationalen Ranking?
Es ist immer noch auf Platz 1. Seit den 50er Jahren verband sich mit dem deutschen Produktdesign und Firmen wie allen voran Braun ein sachlicher Stil. Es gibt seither phantastisches deutsches Produktdesign. Auf der Mailänder Möbelmesse fragte mich einmal ein italienischer Kollege: “Was machen denn bloß die vielen Deutschen hier?“
Was empfehlen Sie jungen Menschen, die heute Designer werden wollen?
Ich empfehle dringend, handwerkliche Praxis zu erlangen. So faszinierend die Möglichkeiten mit den 3D-Computern auch sein können, so entfernt sind sie doch oft von der Realität. [Er holt ein Holzmodell aus seiner Tasche] Man muss greifen, um zu „begreifen“. Außerdem ist es unerlässlich, selbst zeichnen zu können.
Vielen Dank Herr Dettinger für dieses Gespräch. Weiterhin viel Erfolg und Erfüllung bei Ihrer Arbeit als Designer und Pionier des Einfachen!
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